Mit dem Album «Metallica» lieferte die gleichnamige Heavy-Metall-Band am 12. August 1991 einen Meilenstein ab.
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Vor 30 Jahren

«Metallica» – das Album, das den Heavy Metal salonfähig machte

Am 12. August 1991 herrschte in den Plattenläden rund um den Globus helle Aufregung: Die US-Thrasher Metallica veröffentlichten ihr fünftes Studioalbum – bis heute ein Meilenstein der Heavy Metal Geschichte.

12 Songs, 62 Minuten Gesamtspielzeit, ein fast komplett schwarzes Cover. Das ist «Metallica» (oder das «Schwarze Album», wie die meisten Kenner sagen). Das schlichte Äussere verrät nicht, welch geballte Ladung Heavy Metal der Hörerschaft nach dem Drücken des «Play»-Knopfs ins Gesicht donnert.

In der Kürze liegt die (Erfolgs-) Würze

Mit dem Schwarzen Album gelingt Metallica ein Wurf, wie ihn nur ganz wenige Bands schaffen: Ein Meilenstein für die Ewigkeit, der sich auch nach drei Jahrzehnten immer noch bestens verkauft. Bislang gingen rund 30 Millionen Exemplare von «Metallica» über den Ladentisch – das meistverkaufte Heavy Metal Album («Back In Black» von AC/DC mit über 50 Millionen spielt in der Kategorie Hard Rock).

Was aber genau macht den Mega-Erfolg von «Metallica» aus? Urs Hofstetter, Metallica-Fan der ersten Stunde und Programmchef von Argovia Classic Rock, sieht mehrere Gründe: «Die ersten vier Alben waren purer, intensiver Thrash Metal mit zum Teil fast 10-minütigen Songs, die fast nur die hartgesottenen Metal Fans abfeierten. Das Schwarze Album war ein ‹Game Changer›: Kürzere, eingängigere Songs, unkaputtbare Party-Hymnen wie ‹Enter Sandman›, ‹Sad But True› oder ‹The Unforgiven›... und natürlich die Ballade, welche Metallica weltweit Millionen neue Fans bescherte: ‹Nothing Else Matters›. Dazu kommt die unglaublich wuchtige Produktion von Bob Rock», so Hofstetter.

«Metallica» spaltet die Fans

So sehr das Album von den Fachmedien abgefeiert wurde, so sehr es in unzähligen Ländern in den Hitparaden von null auf eins schoss, so sehr es plötzlich Gold und Platin-Auszeichnungen für soundso viele verkaufte Exemplare hagelte – mit ihrem schwarzen Erguss spalteten Metallica vor 30 Jahren ihre Fans in zwei Lager: Auf der einen Seite die Hardcore-Fans, die der Band ab sofort «Kommerz! Mainstream!» hinterher schrien. Auf der anderen Seite diejenigen Fans, die Metallica erst jetzt richtig lieben lernten. Und auch viele Thrash-Bands aus den 80ern rümpften plötzlich die Nase, als die Konkurrenz aus San Francisco plötzlich in ausverkauften Baseball-Stadien spielte, während sie selbst kaum 5000er-Hallen füllten. Bei einigen Bands war der Frust und der Neid allerdings bald verflogen, da Metallica ihnen mit dem Schwarzen Album das Tor zu mehr Anerkennung in der Gesellschaft (und somit mehr Geld) aufgerissen hatte.

Am 12. August 1991, also vor 30 Jahren, wurden die Karten im Heavy Metal neu gemischt: «Metallica» machte die bis dahin oft verspottete und verpönte Musikrichtung salonfähig.

(urs/ova)

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 13. August 2021 08:12
aktualisiert: 13. August 2021 08:12
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